Maria Nurowska, geboren am 3. 3. 1944 in Okolek (Polen). Sie stammt aus einer polnisch-weißrussischen Familie. Ihre Mutter war eine politisch engagierte Journalistin. Das Interesse an der Literatur verdankt sie ihrem Großvater; er trug ihr Gogols und Čechovs Dramen vor. Nurowska studierte 1970 – 1974 polnische Philologie an der Universität Warschau. Kurze Zeit war sie als Stewardess tätig. 1975 literarisches Debüt. Anfang der achtziger Jahre entdeckte Nurowska die jüdischen Wurzeln ihrer Familie; unmittelbar danach schrieb sie den Roman “Postskriptum für Anna und Miriam” (1989), der Nurowska in Deutschland bekannt machte. Maria Nurowska ist geschieden und lebt als freie Schriftstellerin in Warschau.
* 3. März 1944
von Tomasz Wiśniewski
Essay
Es ist schwierig, ein eindeutiges Urteil über Nurowskas Werk zu fällen. Neben Prosawerken von hohem ästhetischen Anspruch und komplizierten psychologischen Romanen steht eine Reihe von Büchern, die der Trivialliteratur angehören.
Das literarische Schaffen Maria Nurowskas ist eng mit ihrem realen Leben verbunden. Alle ihre Bücher, sowohl die ersten Erzählungen als auch die bekannten Romane, befassen sich intensiv mit der Frau und ihrer Psyche. Auch wenn Nurowska oft die jüngste polnische Geschichte thematisiert und ihre Frauenfiguren mit großer Politik und geschichtlichen oder familiären Schicksalen konfrontiert, bemüht sie sich in jedem Buch, den Leser in ...